Nano-Experimente gegen den Fachkräftemangel (Video)

Videobeitrag Telebasel

Ganze 37 Experimente rund um Nanotechnologie verpackt in einem Koffer. Dieses Projekt nennt sich «SimplyNano 2» und kommt jetzt in die Nordwestschweiz. Der Koffer ist für den Unterricht an Sekundarschulen gedacht und soll die MINT-Fächer fördern. Eine MINT-Klasse an der Sekundarschule Leonhard in Basel durfte am Montag damit experimentieren.

Die Versuche sind vielseitig. Unter anderem lernen die Schülerinnen und Schüler, wieso ein Gecko so leicht glatte Wände hinaufklettern kann oder wieso Babywindeln so viel Flüssigkeit aufsaugen. Das alles hat mit Nanowissenschaft – also der Wissenschaft winziger Teilchen – zu tun. Obwohl man der Technologie im Alltag oftmals begegnet, sei das in der Sonnencrème, in Büroklammern oder kratzfesten Handyhüllen, können sich nur wenige etwas unter «Nanotechnologie» vorstellen.

Ziel: Jugendliche begeistern

Um junge Menschen dennoch für die Technologie zu begeistern, wurde der Experimentierkoffer kreiert. So sollen die Jugendlichen bereits im Schulalltag an technische Berufe herangeführt werden. Denn in dieser Branche herrscht akuter Mangel an Fachkräften. Das stellt auch die Syngenta fest. Der Agrochemie-Konzern ist einer von vielen Unterstützern des Nano-Koffers und will Jugendliche damit für Naturwissenschaft und Technik begeistern.

Der Experimentierkoffer sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagt Elisabeth Vock, Leiterin HR der Syngenta Schweiz. «Wir investieren immer mehr Zeit, um wirklich alle Lehrlingsplätze zu füllen. Das geht nicht nur uns so, das geht auch anderen Firmen in Basel so. Es ist ein grosser Chemie- und Pharmastandort und deshalb wären wir natürlich interessiert, wenn sich mehr für unsere Branche begeistern würden», so Vock.

Alle Sekundarschulen sollen Koffer erhalten

In den Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Solothurn werden jetzt 900 dieser Koffer verteilt. Bis 2025, so das Ziel des Projektleiters Christoph Meili, sollen alle Sekundarschulen in der Schweiz mit diesen Experimentiersets ausgerüstet sein. «Die Schüler haben einfach den Plausch, weil sie selber etwas machen können», so Meili. Auch die Lehrpersonen wenden das Lehrmittel gerne an. Sie werden von Firmen, wie beispielsweise der Syngenta ausgebildet, bevor sie den Koffer im Unterricht nutzen.

Positive Erfahrungen an Sek Leonhard

Patrick Aspäck ist Lehrer an der Sekundarschule Leonhard. Er hat diesen Kurs besucht und das habe sich gelohnt, findet er, denn: «Experimente kommen immer gut an. Am besten ist es laut, je lauter, desto besser». Mit den Versuchen werde den Schülerinnen und Schülern auch klar, was Nanotechnologie bedeutet. «Di Jugendlichen hören immer von Nanotechnologie und von Nanopartikeln. Die Versuche machen greifbar, was das überhaupt heisst und was es für einen Effekt hat.»

Originalveröffentlichung: TeleBasel – Leonie Fricker

Bildquelle: TeleBasel – Leonie Fricker